In den späten 1950er und frühen 1960er Jahren war der Wettlauf zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion in vollem Gange, wobei jede dieser Supermächte die Grenzen der Technologie ausreizte und sich beeilte, als erster einen Mann ins All zu bringen. Vor allem die Sowjetunion hatte einige schwere Rückschläge: Im Oktober 1960 explodierte beim Start eine sowjetische Rakete und tötete etwa 150 Menschen, gefolgt von einem Kosmonauten, der in seiner Raumkapsel während eines Feuers starb. Aber dennoch schaffte man es am 12. April 1961 den ersten Menschen ins All gebracht zu bringen. Der 27-jährige Kosmonaut Jurij Gagarin war in die Erdumlaufbahn gebracht worden. Es gibt jedoch schon lange Gerüchte, dass es schon vorher andere dort oben gab. Nur sollen diese nie den Weg zurück zur Erde gefunden haben und warem im All bis zum einsamen Tod gestrandet.
Es gibt seit langem Gerüchte, dass den Sowjets vor und nach Gagarins Flug tatsächlich weitere Starts gelungen seien. Tatsächlich gab es nicht lange vor dem Start Gagarins Gerüchte, dass es bereits einen erfolgreichen Weltraumflug gegeben habe, aber diese Geschichte verschwand seltsamerweise einfach irgendwie. Man konzentrierte sich ausschließlich auf Gagarins Mission. Es gab auch mehrere Berichte aus dem Jahr 1959: In einem Fall erregte ein angeblich hochrangiger tschechischer Kommunist Aufsehen, als er angeblich streng geheime Informationen über mehrere inoffizielle Weltraumflüge der Kosmonauten Alexej Ledowskij, Andrej Mitkow, Sergej Schiborin und Maria Gromowa durchsickern ließ, die alle in einer Tragödie endeten. Es gab auch einen Bericht des Raumfahrttheoretikers Hermann Oberth, der behauptete, die Sowjets hätten bereits 1958 jemanden in einen suborbitalen Flug gebracht, der Kosmonaut sei dabei aber gestorben. 1959 erschien auch ein Artikel in der Nachrichtenpublikation Ogoniok, in dem behauptet wurde, dass die Fallschirmspringer Oberst Pjotr Dolgow, Iwan Kachur und Alexej Grachow alle an der Erprobung von Raumfahrtausrüstung in großer Höhe beteiligt gewesen seien. Sie starben aber alle dabei oder verschwanden auf mysteriöse Weise.
Bekannter sind die Behauptungen, die der berühmte Science-Fiction-Autor Robert A. Heinlein 1960 aufgestellt hat. Laut Heinlein wurde am 15. Mai 1960 in der so genannten Korabl-Sputnik 1 ein Mann ins All gebracht, der durch mechanische Probleme im Orbit strandete. Der Fall soll offiziell als unbemannte Mission abgestempelt worden sein. Wenn es einen Kosmonauten an Bord gab, dann war er für immer im Weltraum verloren. Diese Behauptungen wurden durch zwei italienische Brüder namens Achille und Giovanni Judica-Cordiglia untermauert, die sich für Amateurfunk begeisterten und angeblich seit 1957 sowjetische und amerikanische Weltraumübertragungen überwacht hatten.
1960 meldeten sie sich mit der Behauptung, sie hätten Morsecode-Übertragungen aus dem Weltraum aufgefangen, die ihrer Meinung nach schlüssig bewiesen, dass die Sowjets jemanden dort oben hatten. Die Brüder behaupteten auch, mindestens neun separate Notfallübertragungen von verschiedenen dem Untergang geweihten Kosmonauten aufgefangen zu haben, darunter eine angeblich von einem Kosmonauten, der während seiner letzten Übertragung erstickte, eine von einem Kosmonauten, der sich anscheinend mitten in einem Herzstillstand befand, und eine weitere von einer angeblich nicht identifizierten Kosmonautin, die beim Wiedereintritt offenbar verbrannte. Ihre eindringliche letzte Übertragung lautet angeblich wie folgt:
„Bitte kommen… Bitte kommen… Bitte kommen… hört zu! Bitte kommen! Sprecht mit mir! Mir ist heiß! Mir ist heiß! Mir ist heiß! Bitte kommen! Was ist los? 45? Wie bitte? 50? Ja. Ja, ja, atmen. Sauerstoff, Sauerstoff… Mir ist heiß. Das… ist das nicht gefährlich? Die Übertragung beginnt jetzt. 41. Ja, mir ist heiß. Ich fühle es, es ist alles… es ist alles heiß. Ich kann eine Flamme sehen! Ich kann eine Flamme sehen! Ich kann eine Flamme sehen! Ich kann eine Flamme sehen! Ich kann eine Flamme sehen! 32… 32 Werde ich abstürzen? Ja, ja, mir ist heiß… Ich höre zu, mir ist heiß, ich werde wieder eintreten. Mir ist heiß!“
Tatsächlich machten die Aufzeichnungen der Brüder damals Schlagzeilen und wurden trotz anhaltender sowjetischer Behauptungen, sie seien falsch, weithin publik gemacht. Im Laufe der Jahre wurden die von den Brüdern gemachten Aufnahmen „verlorener Kosmonauten“ stark angezweifelt, wobei ein Großteil der Skepsis auf der Tatsache beruhte, dass die Übertragungen nicht nur offenkundig nicht den üblichen Kommunikationsprotokollen entsprachen und in Bezug auf technische und operative Details oft ungenau waren. Aber diese Übertragungen wurden von den zahlreichen Audioüberwachungsanlagen, die von den Amerikanern, Briten, Franzosen und Deutschen eingerichtet worden waren, nicht aufgefangen und zeigten zudem oft Russisch, das schlampig und grammatikalisch nicht korrekt war, was darauf hindeutete, dass alles ein ausgeklügelter Schwindel war oder dass die Brüder ausgetrickst worden waren.
Das ist das Problem bei den meisten dieser Berichte. Das Fehlen wirklich bestätigter Beweise und die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten bei einem solchen sowjetischen Versagen schnell darüber berichtet hätten. Interessanterweise machte Gagarin auch einige recht merkwürdige Behauptungen und sagte, dass er im April 1961 eine seltsame Begegnung im Weltraum gehabt habe. An zwei Punkten während seines Raumfluges soll Gagarin unerklärlicherweise verstummt sei. Als er später dazu befragt wurde, war er sich nicht sicher, was passiert war…