Viele denken wohl, dass die Bedeutung hinter dem Namen Ouija einfach nur „Ouija“ ist – das französische „Oui“ und das deutsche „Ja“, beides Wörter, die „Ja“ bedeuten, zusammengesetzt zu einem seltsam klingenden Namen für ein Hexenbrett. Das liest man auch oft an verschiedenen Stellen. Wie sich aber herausstellt, ist die Wahrheit weitaus faszinierender!
Das kommerzielle Brettspiel Ouija war zwar nicht das erste Brettspiel um mit Geistern zu sprechen, aber es wurde am 28. Mai 1890 zum Patent angemeldet:
„Gegenstand der Erfindung ist es, ein Spielzeug oder Spiel herzustellen, bei dem sich zwei oder mehr Personen amüsieren können, indem sie Fragen jeglicher Art stellen und diese von der verwendeten Vorrichtung beantwortet werden, die durch Berührung der Hand bedient wird, so dass die Antworten durch Buchstaben auf einem Brett gekennzeichnet sind.“ – U.S. Patent US446054
Bevor dies jedoch geschah, benötigte das Spiel jedoch auch einen Namen. Also trafen sich die Investoren der Kennard Novelty Company, die Schöpfer dessen, was letztlich als Ouija bekannt werden sollte, eines Abends, um das Brett selbst zu befragen. Die Sitzung wurde von der Schwägerin von Elijah J. Bond, Helen Peters, geleitet. Bond war einer der Investoren, ein Anwalt, und Peters war offenbar als Geistmedium bekannt. Die perfekte Person, um ein Gespräch mit der anderen Seite zu leiten.
Laut dem Smithsonian- und Ouija-Experten Robert Murch stellten sie dem Spiel an diesem Abend eine sehr einfache Frage: Wie wollte es genannt werden? „Ouija“, antwortete es. So einfach ist das. Als Zugabe fragten sie das Brett, was Ouija bedeutet, und es sagte: „Viel Glück“.
Im Originalpatent wird das Brett sowohl als Ouija als auch als „ägyptisches Glücksbrett“ bezeichnet. Allerdings sagt das Patent nicht viel darüber aus, wie die Tafel tatsächlich funktioniert, sondern nur, wie sie benutzt wird und wie sie aufgebaut ist. Einige glauben, dass das Brett eher unsere eigenen unterbewussten Gedanken kanalisiert als Geister, aber beides ist eine Möglichkeit, und beides ist genauso faszinierend.
Später stellte sich aber heraus, dass es wohl sehr wahrscheinlich Helen Peters‘ unterbewusste Gedanken waren, wie das Ouija Brett in jener Nacht im Jahr 1890 tatsächlich den Namen bekam. Sie gab später zu, dass sie während der Sitzung ein Medaillon getragen hat, in dem das Bild einer Frau zu sehen war. Über ihr stand das Wort „Ouija“ – vermutlich der Name der Frau – geschrieben.
Irgendwo in den Tiefen von Peters‘ Gedanken schwebte dieser Name herum. Und vielleicht kam er durch, als sie das Brett benutzten. Wie Smithsonian bemerkt, ist es auch möglich, dass „Ouija“ tatsächlich „Ouida“ war, das Pseudonym der englischen Schriftstellerin Maria Louise Ramé, und dass Peters es einfach falsch gelesen hatte.
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