Planet Merkur könnte einst Leben ermöglicht haben

Laut einer neuen Studie könnte der sonnennächste Planet einst viel bewohnbarer gewesen sein. Mit Temperaturen, die von unvorstellbar eisigen -173°C in der Nacht bis zu brütend heißen 427°C am Tag in den äquatorialen Regionen reichen, ist Merkur, der alle 87,97 Tage eine Sonnenumlaufbahn vollendet, sicherlich nicht der erste Ort, an den man normalerweise denkt, wenn es darum geht, bewohnbare Umgebungen innerhalb unseres eigenen Sonnensystems zu suchen.

Nun hat jedoch eine neue Studie ergeben, dass die „chaotische“ rissige und kraterartige Landschaft des Merkurs, die lange Zeit als Ergebnis eines alten Asteroideneinschlags galt, möglicherweise durch flüchtige Stoffe gebildet wurde – Verbindungen und Elemente, die in der Lage sind, von einem Zustand in einen anderen zu springen (wie z.B. Wasser), die für das Leben hier auf der Erde unerlässlich sind. Mit Hilfe von Daten der NASA-Raumsonde Messenger konnten die Wissenschaftler das Gelände auf der Oberfläche des Merkur sowie das Caloris-Becken – den vom Asteroiden hinterlassenen Einschlagkrater – datieren.

„Ein Schlüssel zu dieser Entdeckung war die Feststellung, dass die Entwicklung des chaotischen Terrains bis vor etwa 1,8 Milliarden Jahren, 2 Milliarden Jahre nach der Bildung des Caloris-Beckens, andauerte“, sagte der Mitverfasser der Studie, Daniel Berman vom Planetary Science Institute. Die Forscher stellten auch fest, dass Teile der Oberfläche scheinbar heruntergefallen waren, als ob etwas unter der Oberfläche nachgegeben hätte. Dies führte sie zu der Schlussfolgerung, dass die flüchtigen Bestandteile unter der Planetenoberfläche durch die Lava erhitzt und in Gas umgewandelt worden sein könnten, was zu einem Riss und Zusammenbruch der Oberfläche führte.

Sie glauben auch, dass sich einmal Wasser direkt unter der Oberfläche gebildet haben könnte. Sollte jedoch in der Vergangenheit jemals Leben auf dem Merkur entstanden sein, so wird es schon lange vorbei sein.

Foto: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Carnegie Institution of Washington

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